Wilhelm von Conches

Wilhelm von Conches
Wilhelm von Conches
 
[-kɔ̃ʃ], französischer Philosoph, * Conches-en-Ouche (bei Évreux) um 1100, ✝ Paris (?) 1154; Vertreter der Schule von Chartres, lehrte in Chartres und Paris. Zu seinen Schülern zählten Johannes von Salisbury und Heinrich II. von England aus dem Haus Anjou-Plantagenet. Neben Glossen u. a. zu Priscianus, Boethius und Platon sind zwei systematische Werke zur Naturphilosophie bekannt. In »De philosophia mundi« (um 1130) entwickelte er unter Einbeziehung neu erschlossener medizinischer und naturwissenschaftlicher Quellen eine spekulative Kosmologie, in der die christliche Schöpfungslehre vor dem Hintergrund von Platons »Timaios« ausgelegt wird. In »Dragmaticon philosophiae« (entstanden 1144-49, veröffentlicht 1567) stellte er in Dialogform das naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit dar.
 
 
M. Grabmann: Handschriftl. Forsch. u. Mitt. zum Schrifttum des W. v. C. u. zu Bearbeitungen seiner naturwiss. Werke (1935).

Universal-Lexikon. 2012.

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